Die Schaumweinverschwörung
Esmeralda de Lagar hatte die Gunst der Stunde genutzt, nachdem auf dem benachbarten Anwesen der Sektkellerei Schloss Espumoso ein verheerendes Feuer ausgebrochen war. Eine Wagenladung erlesener Köstlichkeiten war vor dem Flammenmeer gerettet worden und im Trubel der Brandbekämpfung war es ein Leichtes, das abseits abgestellte Gefährt samt Ladung unbeobachtet zu entführen.
„Niemand darf jemals davon erfahren, hörst Du? Niemals!", und ein lauter Donnerschlag peitschte durch die Nacht, gerade so, als würde er den Befehl besiegeln wollen.
Esmeralda de Lagar war seit Jahrzehnten die alleinige Herrin des stattlichen Gutes, eine reife Frau von rauem Ton, die es gewohnt war, ihren Anweisungen mit Nachdruck Ausdruck zu verleihen. Einmal mehr stand sie ihm nun gegenüber, ihm, Lorenzo de Lagar, dem Mittvierziger, der schon seit Jahren darauf wartete, endlich ihre Nachfolge anzutreten.
„Schaff' die Kisten in den Nordkeller. Verstau sie ganz hinten, deck sie zu und sperr gut ab!", befahl sie, „Aber Tante, ...", setzte Lorenzo an, „Keine Widerworte! Tu, was ich dir sage!"
Lorenzo de Lagar trat missmutig in die Unwetternacht hinaus. „Tot umfallen möge sie, die grätige Greisin!", zischte er seine Wut in die Dunkelheit.
Mit der Hilfe von Carlos, dem Stallburschen von hagerer Gestalt und schlichtem Gemüt, begann er die Kisten vom Pferdeanhänger abzuladen und im Keller zu verbergen. Esmeralda de Lagar stand am Fenster und blickte ihnen im schwachen Licht der schaukelnden Laternen nach. Ein greller Blitz durchzuckte die Finsternis und die Gutsherrin wandte sich ab, sah nicht, wie drei verhüllte Gestalten sich dem Fuhrwerk verstohlen näherten, während Lorenzo und Carlos im Keller zugange waren, die ersten Kisten zu verstauen. Und sogleich verschwanden die dreisten Diebe mit dem Gefährt und seiner noch üppigen Beladung in der nassen Gewitternacht.
So, oder so ähnlich, mag es sich zugetragen haben, in jener Nacht, als beim großen Brand in der Sektkellerei Schloss Espumoso eine Wagenladung edelsten Schaumweines entwendet wurde und auf dem Anwesen derer von Lagar hätte verborgen werden sollen. Eine Wagenladung prickelnder Köstlichkeiten von ungeahnter Güte, hergestellt nach geheimer Rezeptur, eigens komponiert für das große Bankett des Baron von Mundéros, der nun, bar der weithin angekündigten kulinarischen Offenbarung, um sein Renommee als exklusiver Gastgeber fürchten musste. Geradeso wie Esmeralda sich das gewünscht hatte ..
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